Theateraufführungen von zwei Gruppen der Cornelia-Funke-Schule Gemünden
VON MARISE MONIAC
Gemünden – Seit Anfang März haben sie fleißig geprobt, jetzt stellten sie das Ergebnis ihrer Arbeit Eltern und Geschwistern vor: Kurz vor dem Ende des Schuljahrs präsentierten die Mitglieder der Theatergruppe der Cornelia-Funke-Schule Gemünden zwei Stücke, die sie im freiwilligen Nachmittagsunterricht mit ihrer Leiterin Doris Hamatschek einstudiert hatten.
„Nun flieg schon, Paula!“ von Bärbel Mattauch hieß das Stück der Grundschulkinder aus den Klassen 1 bis 4. Darin geht es um das Amselkind Paula, das Angst vorm Fliegen hat und deshalb das Nest nicht verlassen kann. Alles gute Zureden nützt nichts, auch wenn Trainerin Adriane Flügelgymnastik anordnet und findet, dass Fliegen „kükenleicht“ ist. Als die Katzen anrücken, wird es ernst, denn sie sind auf der Suche nach Amselbabys. Zum Glück kommt rechtzeitig die Brieftaube Lilya vorbei. „Jeder Vogel lernt fliegen“, behauptet sie, und da klappt es plötzlich auch bei Paula.
„Heut’ ist so ein schöner Tag“, singen alle Vögel gemeinsam zum Abschluss und flattern mit den Flügeln im Takt. „Manchmal darf’s auch Shakespeare sein“ von Uschi Schilling hatten sich die größeren Kinder von Klasse 4 bis 9 vorgenommen. Im Stück will Lehrerin Frau Dr. Knittel ihren Schülern gerne etwas klassische Bildung verpassen. Damit klappt es aber erst einmal gar nicht. Schon der selbstbewusste „Putzteufel“ Frau Pfeifer verwechselt ständig Dichter mit Komponisten, und bei der Frage „Haben Sie schon mal was von der Zauberflöte gehört?“ fällt ihr nur die flapsige Antwort ein: „Wenn ich singe, geht der ganze Zauber flöten.“ Auch die Schüler in dem Stück sind von strengen Proben nicht gerade begeistert – sie kabbeln sich die ganze Zeit und machen sich darüber lustig, dass Paul beim „Sommernachtstraum“ eine Frauenrolle übernehmen soll. „Das ist wirklich die Sternstunde eines Deutschlehrers“, stöhnt Frau Dr. Knittel genervt. Schließlich stellt sie sich selbst die Frage, ob Schüler mit Shakespeare überfordert sind. „Passt der überhaupt noch in die heutige Zeit?“, grübelt sie.
Dann aber bahnt sich zwischen Klaus und Clara eine zarte Liebesgeschichte an, und die ist gar nicht so sehr anders als eine aus dem 16. Jahrhundert. Für die engagierte Aufführung, die farbenprächtigen Kostüme und die stets passende Musik gab es herzlichen Beifall.
Quelle: Frankenberger Allgemeine / Lokales, Montag, 01. Juli 2024